AC Oberstein ohne Chance
gegen starke Nackenheimer
Verletzte, Absagen und fehlende Routine
bescheren Obersteiner rabenschwarzen Abend
01.09.2012 - Nackenheim. Gerade
einmal 45 Minuten benötigte Nackenheim um den Obersteiner eine
der derbsten Auswärtsniederlagen der letzten Jahre beizubringen.
Als um 20.45 Uhr Kampfleiter Met Tarigahti den
Kampfabend beendete, war die Enttäuschung bei den Obersteiner
Ringer kaum noch zu unterdrücken. Das die Schmuckstädter
auswärts ihre Mühe haben, das war schon immer so etwas
wie ein ungeschriebenes Gesetz. Aber das man auf diese Weise auf
der Matte zerlegt wurde, wird noch intensiv mit der Mannschaft zu
analysieren sein.
Schon in den Tagen vor dem Kampfabend schlug das
Schicksal dreimal zu - drei Ringer verletzten sich privat und bescherten
damit dem sportlichen Leiter Günter Klein die ersten Kopfschmerzen.
Gottlob hatte man noch Ersatz zur Verfügung, aber als am Kampftag
dann zwei Ringer plötzlich absagten und Obersteins Topringer
Waldemar Oldenburger mit einem dicken Handverband
auftauchte, da war die Niederlage kaum noch aufzuhalten. Lediglich
Norman Klein war am Kampfabend in der Lage Punkte zu sammeln. Die
restlichen vier Punkte "schenkte" Nackenheim den Obersteiner
aufgrund der leeren 55kg Klasse.
Zum Kampfverlauf:
Los ging es in 50 kg FR. Der junge Nackenheimer
Pascal Horn fand in seiner Klasse keinen Gegner.
Nackenheim 4 - ACO 0
In 120 kg GR traf Obersteins Debutant Sergej
Anisko auf den bärenstarken Moses Williams.
Sergej versuchte mutig sich dem Bollwerk aus Nackenheim entgegen
zu stemmen, konnte aber keine Mittel finden. Williams beendete den
Kampf sportlich sauber nach 1,19min. der ersten Runde auf Schulter.
Trotzdem eine gute Erfahrung für Anisko, dem Günter Klein
eine große sportliche Karriere zutraut.

Sergej Anisko verlor klar gegen den großartigen
Moses Williams.
Nackenheim 8 - ACO 0
Die ersten 4 Punkte erhielt dann Oberstein aufgrund
der leeren 55kg Klasse bei Nackenheim "geschenkt". ACO
Debutant Maxim Boutintsev hatte einen schweisfreien
Abend.
Nackenheim 8 - ACO 4
In 96kg FR startete ein weiterer Debutant für
den ACO. Der junge Alexander Schukmann traf auf
den routinierten Nackenheimer Torsten Lavizar.
Und Schukmann zeigte sofort, das er zu einem der Ringerhoffnungen
der Obersteiner gehört. Nach bereits 45 sek. hatte er mit einer
3er Wertung und einer 1er Wertung eine komfortable Führung
herausgeholt. Statt jedoch die Führung über die Runde
zu retten griff der Obersteiner weiter überhastet an. Lavizar
war erfahren genug, auf den richtigen Moment zu warten und punktete
nun seinerseits gegen den überstürzten Schukmann. Eine
kleine Unachtsamkeit des Obersteiner nutzte Lavizar gnadenlos aus
und beförderte den jungen wilden 12 sek. vor Ende der ersten
Runde auf die Schulter. Schukmann ärgerte sich anschließend
masslos, aber das sind Kämpfe, die unsere"Mattenneulinge"
als wertvolle Erfahrungen buchen sollten. Da siegte einfach die
Routine und die Geduld.

Torsten Lavizar nutzte die Unerfahrenheit von Schukmann
zum Schultersieg.
Nackenheim 12 - ACO 4
In 60 kg FR traf ACO Routinee und Punktegarant
Norman Klein auf Mücahit Besli.
Norman beherrschte seinen Gegner von Anfang an und beendete die
sportliche Überlegenheit mit einem Schultersieg nach gerade
einer Minute. Eine tolle Vorstellung des jungen Klein, der an diesem
Abend die "sportliche Ehre" des ACO rettete.

Norman Klein dominierte seinen Gegner klar und sorgte
für die einzigen Kampfpunkte des ACO.
Nackenheim 12 - ACO 8
Nach der Pause kam Nackenheims Tobias Schmitt
in 84 kg GR zu weiteren kampflosen 4 Punkte, da die Klase beim ACO
unbesetzt war.
Nackenheim 16 - ACO 8
In 66 kg GR dann der vierte Debutant des ACO. Der
Kampf wurde zum "Aufreger des Abends". Der Jugendliche
Luca Dieden traf bei seinem ersten Wettkampfeinsatz
auf den routinierten Nackenheimer Yusuf Tuncer,
der noch vor dem Abwiegen sauber abgekocht hatte. Nach nur 20 Sekunden
demonstrierte Tuncer wer Chef im Ring ist und drehte den überforderten
Obersteiner mit 3 x 2er Wertungen von der Matte und sicherte sich
vorzeitig die erste Runde. Sorgenvolle Gesichter in der ACO Ecke,
denn der junge Luca hatte keine Erfahrung sich dem übermächtigen
Gegner zu erwehren. Trotzdem wollte Luca noch einmal auf die Matte.
Bevor jedoch die ACO Ecke das Handtuch werfen konnte, begann Tuncer
seinen jungen Kontrahenten vorzuführen. Bei den heftigen Aktionen
verletzte sich Dieden am Nacken und Hals und konnte kaum selbst
die Matte noch verlassen. Die mitgereisten ACO Fans und die Mannschaft
um Günter Klein waren nun richtig sauer, denn einen unerfahrenen
und dazu sportlich unterlegenen Jugendlichen derart hart ran zu
nehmen und Verletzungen zu riskieren führt am Ende dazu, das
solche "Neulinge" sich nie mehr auf eine Matte stellen
wollen oder können. Das betrifft den ganzen Verband, der eh
genug Nachwuchssorgen hat. Fairer Weise sei zu erwähnen, das
Yusuf Tuncer sich nach dem Kampf bei Luca entschuldigt hat und es
ihm leid tat.

Nackenheims Tuncer (rot) nahm sich den jungen Debutanten
Luca Dieden extrem hart zur Brust.
Nackenheim 20 - ACO 8
Den Abschluss des traurigen Obersteiner Abends
machte in 74 FR Waldemar Oldenburger gegen den
Nackenheimer Alexander Frosch. Am Kampftag hatte
sich Oldenburger mit einem Messer an der Hand verletzt. Die Betreuer
rieten ihm den Kampf nicht anzutreten, aber der beste Ringer der
Verbandsrunde 2011 wollte unbedingt antreten. Mit nur einer gesunden
Hand holte sich der Ausnahmeringer 3 Punkte in Folge. Dann brach
die Verletzung auf und während sich die Sanitäter noch
hektisch um den verletzten Luca Dieden in der ACO Ecke kümmerten,
kam noch Oldenburger mit blutender Hand dazu. Ein wirklich rabenschwarzer
Abend für die Obersteiner Ringer und Dauereinsatz der Sanis.

Einhändig bearbeitete Waldemar Oldenburger (blau)
seinen Gegner bis zur Aufgabe.
Endstand Nackenheim 24 - ACO 8
Dazu der einzige "Punkteringer"
des ACO an diesem Kampfabend
Norman Klein:
"Was soll ich dazu sagen? Ich bin gerade ziemlich angefressen.
Nicht wegen der "Neulinge", die brauchen noch Routine
und wir haben auch nur ein Teil unseres Potentials abgerufen. Da
kommen dann noch die dummen Verletzungen dazu. Aber was mich annervt
ist, das unsere Mannschaft zusätzlich geschwächt wird,
durch kurzfristige Absagen am Kampftag. Das war letzte Saison schon
so ein Phänomen, das sich bei Auswärtskämpfen einige
den Abend fern der Heimat nicht antun wollten. Aber das werden wir
als Mannschaft jetzt diskutieren und lösen. Wegen Luca kann
ich nur sagen, das mir eine solche unnötige Sache nicht gefällt,
aber ich denke Tuncer hat sich da etwas von der Stimmung anstecken
lassen. Schwamm drüber. Wir haben eine sehr junge Mannschaft
und verzichten daher auf viele Routinees der letzten Jahre. Das
ging diesmal in die Hose, aber wir stecken nicht zurück. Die
Mannschaft ist prima zusammen gewachsen und die Zukunft wird uns
recht geben. Letzer Tabellenplatz? Ja, aber das wir Aufholjagd lieben
hat letzte Saison bewiesen! Hoffe wir sehen uns alle nächste
Woche in der Struthschule gegen Speyer!" (JR)
Zur Verfügung gestellt von
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Jörg Römer
2. Vorsitzender
Presse, Internet & Organisation |
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